22.11. – 23.11.2014
HFBK Hamburg
Explizite Überlegungen zu Klang-Bildrelationen: Strategien, Experimente und Verlustängste.
Die geläufigen Beziehungen zwischen Bild und Klang (Filmmusik/Videoclip/VJ vs. DJ, audiovisuelle Installation) erschöpfen sich häufig in Funktionalitäten und Illustrationen.
Der Möglichkeitsbereich vorstellbarer Beziehungen bleibt fast immer ungenutzt.
Eine gemeinsame Dramaturgie, die außerhalb des omnipräsenten und immer wieder aus „Sicherheitsgründen“ etablierten rhythmischen Synchronizität von Bildschnitt und Grundmetrum z.B. der Musik existiert, findet selten statt. Die Behauptung einer audiovisuellen Sprache schwebt fast über jeder Arbeit, die eine Audiospur zum Bild anbietet. Aber wird diese Behauptung jemals eingelöst?
Die aufkommende Unruhe im Moment des Ausbleibens, der Verweigerung der Synchronizität führt schnell zum Urteil des Fehlerhaften, Unausgewogenen, der „Nicht-Komposition“. Gleichzeitig entsteht ein kurzer Moment erhöhter Aufmerksamkeit, ein Spalt, ein Heraustreten aus dem Singsang des Erwarteten. Diese Aufmerksamkeit im Moment der Reibung, des Hakens zwischen Audio und Video, ist eine Tür für die Suche nach künstlerisch nutzbaren audiovisuellen Erzählweisen. Unter Berücksichtigung ihrer jeweils spezifischen Funktions- und Wahrnehmungscharakteristik eröffnet sich ein (neues) Terrain hinsichtlich der Gewichtung, Verschränkung, Reibung, des Charakters und der Tiefenstaffelung der Erzählweise. Wie viel Abstand zwischen Klang und Bild kann oder „darf“ man erzeugen und was passiert dann mit und in dieser Lücke?
Der Workshop versucht sich anhand praktischer Beispiele und Versuchsanordnungen dem Spannungsfeld der Pole KLANG – BILD zu nähern.