Huge Crash -So Far- Not Guilty

Installative Raum-Klangkomposition für Paetzold Kontrabassblockflöte, Subwoofer und vier In-Ear-Kopfhörer
Föhlich/Sharma 2021
Die Arbeit nimmt Bezug auf unsere alltäglichen Hörerfahrungen, die sich zunehmend aus sich überlagernden, unkontrollierbaren Ereignisschichten zusammensetzen. Huge Crash – So Far – Not Guilty dekonstruiert diese Hörerfahrungen und macht sie als Einzelstadien im Raum erfahrbar.

Die ZuhörerInnen erleben das Stück zunächst hinter einer durchsichtigen Scheibe mit Blick auf die Performerin, die mit dem Rücken zur Scheibe sitzt und über ein in-ear Monitoring akustische Spielanweisungen für die Begleitung einer elektronischen Raum-Klangkomposition erhält. Die Komposition selber hinter der Scheibe nicht hörbar. Dieselben akustischen Anweisungen werden den ZuhörerInnen jedoch über einen Lautsprecher zugänglich gemacht, während das Spiel der Solistin nur durch ihre Spielgesten wahrgenommen wird.

Dann wechseln die ZuhörerInnen auf die Seite der Solistin, wo sie ihr mit Ear-Plug Kopf- hörern gegenüber sitzen. Die Solistin begleitet die Partitur mit exakt denselben Spielan- weisung ein zweites Mal. Die ZuhörerInnen hören jetzt über Ear-Plug Kopfhörer die elek- tronische Raum-Klangkomposition während sie wieder dem gestischen Spiel der Solistin visuell folgen können. Dadurch wird das Stück in zwei parallele Klangwelten geführt: Was über die Kopfhörer erklingt, steht im Zusammenhang mit dem Spiel der Solistin, das aller- dings nur für Publikum ohne Kopfhörer hörbar ist. Gleichzeitig dringen Klänge der Paetzold Kontrabassblockflöte von außen in die verkapselte Kopfhörerwelt der elektro- nischen Raum-Klangkomposition ein, die sich durch die Köpfe hindurch bewegt.

Im Fall, dass der Aufführungsraum keine entsprechende Scheibe aufweist, ist über die geplante Aufführungssituation hinaus die Produktion einer videokünstlerischen Variante in Arbeit. Dabei werden beide Situationen aus der Position des Publikums gefilmt und mit einem Kunstkopf-Mikrofon aufgezeichnet. Die Video-Sequenzen werden hintereinander in zwei verschiedenen Räumen auf einem Bildschirm abgespielt und für den Betrachter per Kopfhörer binaural wiedergegeben.

Gefördert durch Musikfonds Berlin 2021 und Sonderstipendium INITIAL der Akademie der Künste Berlin 2021. Eine Kooperation mit dem Elektronischen Studio der Akademie der Künste Berlin.

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