firniss

2011-2012
firniss – das raum-kompositorische Gegenstück zu grrawe.

Nachdem grrawe sich stark mit der Verdichtung von Klang zu skulpturalen Klangkörpern im Raum beschäftigt hat, habe ich bei firniss versucht, Klangoberflächen zu komponieren, die durchlässiger, filigraner und als Verweise auf das Bild dahinter erfahren werden können.

STUDIE01
Zunächst wurde firniss als 6-kanalige Version für den Ikosaeder-Lautsprecher begonnen, blieb aber im Versuchsstadium stecken, da sich weder Material noch Spatialisierung in die angestrebte Richtung bewegen ließen. Daraufhin entstand als Material- und Raumstudie die Stereoversion eines Auszugs, die am besten bei geöffentem Fenster abgehört werden sollte.

UA im Rahmen von staircase Nr. 2, IEM Graz am 12.04.2011.

STUDIE02
Nach weiteren Versuchen entwickelte sich die Arbeit zu einer 28-kanaligen Raum-Klangkomposition, die erstmalig im Tosacanasaal der Residenz in Würzburg aufgeführt wurde. Hierbei wurden die Lautsprecher konzentrisch auf drei Höhen-Ebenen im Saal angeordnet.

UA im Toscanasaal Residenz Würzburg am 05.12.2011.

STUDIE03
Bei den Proben und Aufführungen von grrawe haben sich verschiedene neue Ideen herausentwickelt, welche akustischen Möglichkeiten der Ikosaederlautsprecher bietet. Aspekte, die in der ersten Komposition nur angedeutet werden konnten, werden bei firniss vertieft und weiter entwickelt.

Die Art und Weise der Raumbespielung ist ungewöhnlich und muss immer wieder probiert und neu erarbeitet werden. Es gibt keine Möglichkeit der “Frontalabhörung” und keinen “sweet spot”, so dass beim Komponieren der Lautsprecher immer wieder umschritten und von verschiedenen Seiten abgehört werden muss. Dadurch verlangsamt sich der kompositorische Prozess und bekommt einen eigenen Rhythmus. Zusammen mit Franz Zotter und Thomas Musil habe ich eine optische Quellensimulation entwickelt, damit der komponierte Weg der ambisonischen Quellen auf der Kugeloberfläche beim Komponieren – optisch unterstützt, nachvollzogen werden kann. friniss Studie03 beschäftigt sich weiter mit Fragen der akustischen Raumstaffelung und -defintion und der Komposition sowie Projektion von Phantomschallquellen.

UA auf der ICMC 2012, Ljubljana.

Im Konzertbetrieb soll firniss nach grrawe gespielt werden.

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